Einer der kleinsten Ortsteile der Marktgemeinde Bechhofen kann auf eine nennenswerte Schulgeschichte zurückblicken.
Das Gebäude mit der Hausnummer 3 diente der Altgemeinde Heinersdorf als Lehranstalt. Die Schule war im Jahre 1813 errichtet worden, zuvor gingen die Kinder nach Königshofen zum Unterricht, wie der verstorbene Heimatpfleger Herbert Dommel in seinen Aufzeichnungen zu berichten wusste. Die evangelischen Jungen und Mädchen aus Voggendorf und Wiesethbruck wurden ebenfalls in Fröschau unterrichtet. Die katholischen Buben und Mädchen aus dem Wiesethgrund mussten den Schulweg nach Arberg auf sich nehmen.
Das Klassenzimmer befand sich im ersten Stock des Gebäudes in Fröschau. Dort wurden bis zu 50 Kinder der Klassenstufen 1 bis 7 von einem einzigen Lehrer unterrichtet. Man darf davon ausgehen, dass die Disziplin mit „harter Hand“ und den damals üblichen Körperstrafen aufrechterhalten wurde. Die Aborte befanden sich „über den Hof“ in einem separaten Bau. Im Erdgeschoss hielt die Gemeinde eine Lehrerdienstwohnung vor. Da der Unterricht gewöhnlich bis gegen 15 Uhr dauerte, lohnte es sich für die Kinder aus Voggendorf und Wiesethbruck nicht, in der Mittagspause nach Hause zu gehen. Deshalb vertrieben sie sich die freie Zeit bei örtlichen Bauern, wie Herbert Dommel in seiner Chronik berichtete.
Am Samstag dauerte der Unterricht nur bis zum Mittag. Wenn im Sommer Erntehelfer gebraucht wurden, bekamen die Kinder durchaus schulfrei, um mitzuarbeiten. Auch das Einsammeln von Kartoffelkäfern war ihre Arbeit. Der Schulraum wurde mit Holz und Kohle beheizt, die von der Gemeinde zur Verfügung gestellt wurden. Im Herbst des Jahres 1942 wurde die Fröschauer Dorfschule aufgelöst. Von da an gingen die Kinder nach Bechhofen zum Unterricht. Die Gründe hierfür liegen heute im Dunkeln, denn die große Schule am Bechhöfer Marktplatz war bereits etliche Jahre zuvor fertiggestellt worden. 1938 waren Heinersdorf und Fröschau ohnehin kirchlich von Königshofen nach Bechhofen umgegliedert worden. Außerdem herrschte damals ein gravierender Lehrermangel, da viele Pädagogen Kriegsdienst leisten mussten – insofern war es wohl organisatorisch leichter, mehr Kinder zentral in Bechhofen zu beschulen.
Nachdem das Fröschauer Schulhaus seine Funktion verloren hatte, wurde es verkauft und zu Wohnzwecken umgebaut. Es hat schon einige Besitzer gehabt. Heute ist es renoviert und dient als schmuckes Mietshaus mit mehreren Wohnungen.
Text/Foto: Johannes Flierl