Tatort WC - Die Toilette ist kein Müllkübel
Unsere Wiesethbrucker Kläranlage stellt mit ihrem sehr engagierten Team das einwandfreie Funktionieren unseres Kanalisationssystems sicher und reinigt täglich rund um die Uhr für über 7.500 Bürger ca. 2.000.000 Liter Abwasser. Dieses wird dort aufwändig in mehreren Reinigungsschritten gereinigt, danach in die Wieseth eingeleitet und dann über die Altmühl dem Altmühlsee zugeführt.
Aber!!
Unsere Wiesethbrucker Kläranlage ist nicht für jeden Dreck zu haben. Jetzt wird aufgeklärt...
Kaum zu glauben, dass viele andere Dinge, die eigentlich gar nicht dorthin gehören, in der Wiesethbrucker Kläranlage angeschwemmt werden. Vieles was gedankenlos den Abfluss hinuntergespült wird, kann nicht restlos aus dem Abwasser entfernt werden und belastet nicht nur unsere Trinkwasserqualität enorm, sondern auch unseren Geldbeutel. Denn je verschmutzter das Abwasser ist, desto aufwändiger und kostspieliger wird auch die Wasseraufbereitung. So entstehen unnötige Kosten, die wir alle durch unsere dann steigenden Abwassergebühren bezahlen müssen. Jeder kann ganz einfach dazu beitragen unser Wasser zu schützen und Zusatzkosten einzusparen:
Machen wir unsere Toiletten und Abflüsse nicht zu Mülleimern!
Helfen Sie mit, Ihr Wasser zu schützen und Abwassergebühren einzusparen.
Zeitungsbericht von Johannes Flierl
„Tatort WC – Die Toilette ist kein Müllkübel!“
Unter dieser markanten Überschrift steht eine Bürgerinformationsbroschüre, die jüngst in der Kläranlage Wiesethbruck vorgestellt wurde. Den Impuls für dieses Faltblatt, welches in Kürze allen Haushalten der Marktgemeinde Bechhofen zugehen wird, gab Bürgermeister Helmut Schnotz. Für die inhaltliche und gestalterische Umsetzung zeichnete die Rathausmitarbeiterin Tanja Frank-Herzog verantwortlich. Ihr stand dabei beratend das Fachpersonal aus der Kläranlage zur Seite: Die Fachkräfte für Abwassertechnik, Werner Braun und Gunther Schaffer sowie der Klärwärter Tim Friedrich.
In die Wiesethbrucker Becken wird das Abwasser aller Ortsteile des Marktes Bechhofen und aus weiten Teilen des Marktes Arberg eingeleitet - insgesamt also von etwa 7500 Personen. Täglich werden ungefähr 2.000.000 Liter behandelt und nach mehreren aufwändigen Reinigungsschritten in die Wieseth eingeleitet, welche letzten Endes über die Altmühl in den Altmühlsee mündet.
Hintergrund für die Erstellung der Broschüre sind steigende Kosten für die Abwasseraufbereitung, weil viel in die Kanalisation entsorgt wird, was dort nicht hineindarf. Das Faltblatt veranschaulicht dies mit drastischen Bildern von Faserresten im Abwasser, die sich zu großen Knäueln ballen und Rohre sowie Pumpen verstopfen – dies führe dann zu Störungen in der Kläranlage, wie erläutert wird. Ein weiteres Problem seien Giftstoffe wie Lackreste, Medikamente und Lösungsmittel, die das Grundwasser stark belasten.
Bürgermeister Schnotz meint hierzu: „Trinkwasserschutz ist der beste Umweltschutz!“ Insbesondere sollen die Bürgerinnen und Bürger keine Feststoffe wie Windeln, Textilien und Feuchttücher in die Toiletten werfen, weil diese aufgrund ihrer Zusammensetzung nicht nur das öffentliche Abwassernetz belasten, sondern auch Hausleitungen verstopfen können. Und schließlich wird davor gewarnt, Speisereste und Fette einfach in den Abfluss zu schütten, weil sie die Kanalisation verkleben und Ratten anlocken. Gunther Schaffer von der Kläranlage betont, wie wichtig es sei, die Bevölkerung auf die Problematik hinzuweisen: Letztlich schade es jedem, wenn durch das Fehlverhalten einzelner die Kosten für die Allgemeinheit stiegen.
In die Broschüre hat Tanja Frank-Herzog zudem praktikable Tipps aufgenommen, die die Bürgerinnen und Bürger zum Wassersparen ermutigen sollen. Die erste Auflage des Ratgebers umfasst 5000 Stück. Um auch die jüngste Generation für die Wasser- und Abwasserthematik zu sensibilisieren, hat die Rathausmitarbeiterin ein Brettspiel entwickelt. Dieses wurde heuer erstmals anlässlich einer Führung im Rahmen des Sommerferienprogramms der Marktgemeinde Bechhofen an die jungen Teilnehmer ausgegeben.
Foto/Text: Johannes Flierl