Stabiles Fundament für Musikforum
icon.crdate15.03.2023
Im früheren Verwaltungsgebäude einer ehemaligen Computerchipfabrik in der Pestalozzistraße wird eine örtliche Musikschule, das Musikforum betrieben. Dort werden unter anderem Jugendliche aus der Stadt Ornbau, aus den Märkten Arberg, Bechhofen und Weidenbach musikalisch aus- und weitergebildet.

Im früheren Verwaltungsgebäude einer ehemaligen Computerchipfabrik in der Pestalozzistraße wird eine örtliche Musikschule, das Musikforum betrieben. Dort werden unter anderem Jugendliche aus der Stadt Ornbau, aus den Märkten Arberg, Bechhofen und Weidenbach musikalisch aus- und weitergebildet.
Aus diesem Grund müssten die genannten Gebietskörperschaften keine eigenen kommunalen Musikschulen als grundsätzliche Aufgabe des eigenen gemeindlichen Wirkungskreises betreiben, unterhalten und finanzieren, wie der geschäftsleitende Beamte des Marktes Bechhofen, Thorsten Müller, mitteilt. Im räumlichen Gebiet der genannten Stadt, Märkte und Gemeinden übernähme das Musikforum somit gemeindliche Aufgaben. Darum hätten sich nun jene Kommunen dafür entschieden, das Musikforum bei dieser Aufgabe zu unterstützen und den Unterricht von Jugendlichen durch nachgewiesen lizenzierte Musiklehrer des Musikforums zu fördern.
Hierzu sei nun eine Defizitvereinbarung mit dem Musikforum getroffen worden, so Müller. Danach erhalte die Einrichtung als Defizitausgleich für den ungedeckten Betriebsaufwand einen jährlichen Zuschuss. Dies gelte rückwirkend zum 1. Januar 2022 und sei insgesamt auf 20.000 € gedeckelt. Der jeweilige Anteil der Kommunen richte sich nach der Zahl der unterrichteten Schülerinnen und Schüler aus dem Gemeindegebiet. Die Abrechnung erfolge federführend über den Markt Bechhofen, wo das Musikforum seinen Sitz hat.
Im Gegenzug sparen sich die betroffenen Gemeinden Personal- und Sachkosten für eine eigene kommunale Musikschule oder für den Beitritt zu einer solchen. Um dabei kommunalrechtlich nicht erlaubte Quersubventionierungen zu vermeiden, müsse jedoch das Musikforum von jugendlichen Schülerinnen und Schülern aus anderen Gemeinden einen höheren Stundenpreis verlangen als von ihren Altersgenossen aus den Fördergemeinden, wie Verwaltungsleiter Müller klarstellte.
Gründer und leitende Gesellschafter des Musikforums sind der Bassist Harald Hirschmann und der Schlagzeuger Jochen Schmidt. Die Geschichte der Einrichtung habe laut Schmidt im Jahr 2000 in Bechhofen mit vier Lehrkräften begonnen. Sukzessive habe man das Unterrichtsgebiet auf die verschiedenen Kommunen ausgeweitet. Zudem würden durch Musiklehrerinnen und –lehrer seit zehn Jahren verschiedene AGs an der Grund- und Mittelschule Bechhofen geleitet. Im Bereich der musikalischen Früherziehung arbeite man mit sechs Kindergärten zusammen. Heute würden etwa 340 junge Musikerinnen und Musiker von 20 Lehrkräften unterrichtet. Das Repertoire reiche dabei vom Schlagzeug über Tasten- und Blasinstrumente bis hin zu Gesangsstunden. Neben Eltern-Kind-Gruppen bilde man auch regelmäßig das Personal in Kindergärten weiter.
Ihr Können präsentieren die verschiedenen Ensembles und Solisten regelmäßig bei Schülerkonzerten. Laut Forumsleiter Schmidt sehe man sich zudem als Wegbereiter für ein späteres Studium an Berufsfachschulen oder Musikhochschulen. Seitens des Musikforums sei garantiert, dass „der Unterricht ausschließlich durch ausgebildete, diplomierte bzw. staatlich anerkannte Musik- und Instrumentallehrkräfte erfolgt“, so Jochen Schmidt. In die kommunale Subventionierung setzt das Musikforum seitens der Leitung große Hoffnungen. Zum einen erwarte man sich eine allgemein sicherere Planung; insbesondere bei Ausfällen wie in Zeiten der Pandemie, aber auch bezüglich der Verwaltungskosten. Zum anderen solle künftig durch die stabileren Grundlagen das Programm erweitert werden: So seien Familienermäßigungen denkbar. Zudem plane man eigens Angebote für Senioren. Und nicht zuletzt solle die Zusammenarbeit mit den örtlichen Vereinen, Schulen und Kindergärten ausgebaut und vertieft werden.
Text: Johannes Flierl