Volkstrauertag 2022 - Einzelschicksale beleuchtet
Heuer nahm man den Ukraine-Krieg mitten in Europa zum Anlass, das Konzept für die Gedenkfeier zum Volkstrauertag zu modernisieren: So wurden von den verschiedenen Akteuren biographische Beispiele für die Opfergruppen der Kriege aus der Vergangenheit und Gegenwart vorgestellt. Nach dem Gedenkgottesdienst in der Johanniskirche geschah dies im Rahmen der Gedenkfeier am Kriegerdenkmal nahe der Katharinenkirche. Bürgermeister Helmut Schnotz stellte dabei das Schicksal der jüdischen Familie Goldstein aus Bechhofen in den Fokus. Die Eltern und die drei kleinen Kinder wurden 1942 in ein Ghetto deportiert und kamen dort um. Pfarrer Thorsten Wolff stellte den Lebensweg des Bechhöfer Soldaten Friedrich Binder vor, der während des Russlandfeldzugs auf der Halbinsel Krim den Tod fand. Über ihre grausamen Erlebnisse des aktuellen Ukraine-Krieges berichtete Familie Dudnik aus der mittlerweile von Russland besetzten Stadt Melitopol. Sie schilderten ergreifend den Angriff auf ihre Heimat und die Gewalttaten an der Zivilbevölkerung. Im geistlichen Part rief Gemeindereferent Robert Bayer dazu auf, den Frieden im Alltag zu wahren. Für den Kameraden- und Reservistenverein Bechhofen übernahm zum Abschluss der Veranstaltung Major Sven Waidmann das Gefallenengedenken.