Viele Investitionen im Museum geplant
Der Vorsitzende des Vereins „Deutsches Pinsel- und Bürstenmuseum“ Hans-Friedrich Bieringer konnte angesichts guter Finanzlage und vieler Besucher auf ein bisher „gutes Jahr“ 2022 zurückblicken. Zugleich hege man für die Zukunft viele Pläne und Bauvorhaben, wie er in der Begrüßung zur Hauptversammlung mitteilte.
Geschäftsführer Hans Zahn führte in seinem Tätigkeitsbericht aus, dass es durch werktägliche Rufbereitschaften und den Sonntagsdienst wieder gelungen sei, das Museum an vielen Tagen zu öffnen. Als energetische Maßnahme habe man im Treppenhaus einen Vorhang installiert, um das Entweichen der warmen Luft in die oberen Stockwerke zu verhindern. Im Museumscafé habe sich ein Stammtisch etabliert, der sich jeden Donnerstag zur Kaffezeit treffe. Für die ehrenamtlichen Mitarbeiter sei im September eine nachmittägliche Zusammenkunft bei Kaffee und Kuchen organisiert worden – diese sei auf gute Resonanz getroffen und habe dem gegenseitigen Kennenlernen gedient.
Vom 2. November bis 31. März 2023 wird das Museum in die Winterpause gehen.Der Museumsshop sei jedoch weiterhin von Donnerstag bis Samstag geöffnet und werde durch die Betreiberin der im gleichen Gebäude befindlichen Genussgalerie mitbetreut. So sei laut Zahn sichergestellt, dass auch während der kalten Jahreszeit Pinsel und Bürsten aus Bechhöfer Fabrikation erhältlich sein werden.
Für den 19.11. plane man eine „Mini-Lichternacht“ mit Bewirtung im Museum. Im Jahr 2023 soll wieder ein Thai-Fest mit asiatischen Speisen im Museumsareal über die Bühne gehen. Nach eingehender Diskussion beschloss die Versammlung auf Zahns Vorschlag, im kommenden Jahr wieder den Malwettbewerb zum „Goldenen Künstlerpinsel“ auszuloben.
Bechhofens Bürgermeister Helmut Schnotz fungiert zugleich als zweiter Vorsitzender des Museumsvereins. Er berichtete aus dem Bauausschuss des Marktgemeinderates: Man habe sich dazu entschlossen, die Museumssammlung „Wiegen und Messen“ von Johannes Schlender aus Königshofen in das ehemalige Schellenbergergelände überzusiedeln. Das weitläufige Areal befindet sich im Besitz der Marktgemeinde und grenzt an das Pinselmuseum an. Es erfährt derzeit verschiedene Nutzungen – unter anderem ist im früheren Bürogebäude provisorisch der Kindergarten St. Katharina untergebracht. Die historische Ausstellung rund um das Wiegen und Messen solle laut Schnotz im Westbau der früheren Bürstenfabrik untergebracht werden. Man wolle diesen Gebäudetrakt weitgehend im bisherigen Zustand belassen, um ihm seinen Industriecharakter nicht zu nehmen, so das Gemeindeoberhaupt. Unterstützt werde man bei diesem Vorgehen vom Amt für nichtstaatliche Museen mit Sitz in Weißenburg. Schnotz erhofft sich aus dieser Zusammenarbeit auch positive Impulse für das benachbarte Pinselmuseum.
Der Kassier Hans-Dieter Lechner zeigte sich mit der Finanzlage zufrieden: Das gewachsene Guthaben erkläre sich aus gesteigerten Besucherzahlen und geringen Ausgaben für Maßnahmen am Gebäude. Bei den für 2023 geplanten Investitionen stünden energetischen Sanierungen an den Liegenschaften des Museumsvereins ganz oben auf der Agenda, wie der Vorsitzende Bieringer ausführte: So würden die über 60 Jahre alten Fenster im Bürogebäude ausgetauscht werden. Zudem sei man von der Idee abgekommen, in eine Erdgasheizung zu investieren. Derzeit denke man in Sachen Heizungserneuerung an eine Lösung mit Erdwärmenutzung. Zudem wolle man die Beleuchtung im Museum verbessern und Bewegungsmelder installieren lassen.
Text + Bild: Johannes Flierl